25 Jahre Verwaltungsdigitalisierung – Substanz statt Schaufensterdigitalisierung
Seit mehr als 25 Jahren gibt es in Deutschland verstärkte Bestrebungen zur Digitalisierung von Staat und Verwaltung. Zahlreiche ambitionierte Vorhaben wurden initiiert, darunter Media@Komm, BundOnline 2005, Deutschland-Online, das Onlinezugangsgesetz (OZG) sowie weitere Initiativen. Trotz der Vielzahl von Vorhaben zeigt sich, dass viele Ideen entweder nicht oder nur unzureichend umgesetzt wurden. Viele Konzepte und Strategien wiederholen sich. Oft werden dabei sogar dieselben Umsetzungswege eingeschlagen, die sich bereits als ineffektiv erwiesen haben. Ist Verwaltungsdigitalisierung der letzten Jahrzehnte ein „Hamsterrad“? Warum scheint aus vergangenen Erfahrungen nicht (ausreichend) gelernt worden zu sein?
Dem sind das SHI Stein-Hardenberg Institut und Agora Digitale Transformation in ihrer gemeinsamen Studie „Lernen aus der Vergangenheit?! Entwicklungslinien der Verwaltungsdigitalisierung in Deutschland der letzten 25 Jahre“ nachgegangen. Maßgebliche Digitalisierungsvorhaben seit Ende der 1990er Jahre wurden dahingehend untersucht, welche wiederkehrenden Muster, Brüche und Kontinuitäten erkennbar sind, um die digitale Transformation der Verwaltung zukünftig besser gestalten zu können.
Die dreiteilige Reihe „25 Jahre Verwaltungsdigitalisierung – Lernen aus der Vergangenheit?!“
auf Digitaler Staat Online bietet Raum für eine vertiefte Diskussion der zentralen Erkenntnisse – mit ehemaligen und aktuellen Entscheiderinnen und Entscheidern, Fachleuten und Praktikerinnen und Praktikern aus Verwaltung, Wissenschaft und Politik, um diese konstruktiv-kritisch zu reflektieren und mit einem Blick nach vorn in konkrete Handlungsnotwendigkeiten zu übersetzen.
Im ersten Teil der Reihe geht es verstärkt um die politisch-strategischen Entwicklungslinien und Lehren für die Zukunft, d.h. welche Rolle spielt Verwaltungsdigitalisierung auf politischen Agenden, wie wurde das Thema dort platziert, welche Ziele oder auch Zielbilder waren mit einzelnen Entwicklungsphasen verbunden und was hat sich daran eigentlich verändert.
Im Fokus steht dabei die Feststellung, dass vordergründige politische Einigkeit über die Notwendigkeit von Digitalisierung nicht reicht, wenn ein strategisches Zielbild fehlt und die Zustimmung nur so lange hält, wie es politisch opportun ist.
Moderation: Guido Gehrt, Stellvertretender Chefredakteur, Behörden Spiegel
Impuls: Prof. Dr. Tino Schuppan, wissenschaftlicher Direktor, Stein-Hardenberg Institut
- Uwe Schneidewind, Oberbürgermeister, Stadt Wuppertal
- Dr. Ralf Kleindiek, Staatssekretär a.D., Rechtsanwalt, Berlin
