Afghanistan: No Exit – Lessons Identified
Die Afghanistan-Missionen von NATO, den United States Forces Afghanistan, von der UN und auch einigen anderen Organisationen sind zurzeit als gescheitert zu bewerten, die Taliban (sofern man überhaupt von einer geschlossenen Gruppe sprechen kann) scheinen die Kontrolle über die Provinzen zu haben und noch zu übernehmen. Ehemalige oder aktive Führer von Widerstands- (oder auch Terror-) Netzwerken wie Haqqani oder Hekmatyar beanspruchen Beteiligung an einer künftigen Regierung, die sich an der Sharia ausrichten wird. Auch ehemalige Regierungsmitglieder suchen ihre Rolle. Das Lagebild ist unklar, aber eine politische und humanitäre Tragödie bahnt sich an.
Der Behörden Spiegel hat dazu 15.09. ab 10:00 online eine Gesprächsrunde unter dem Thema „Afghanistan: No Exit – Lessons Identified“ angesetzt, um mit Expertinnen und Experten zu diskutieren, weshalb diese Mission nach langen Jahren der Stabilisierung durch Organisationen und Truppen aus über 50 Staaten der Welt als gescheitert zu betrachten ist, und warum es offensichtlich keine profunde, rechtzeitig wirksame Exit-Strategie auf militärischer und auch ziviler Seite gegeben hat, die abgestimmt in einem Comprehensive Approach hätte erfolgen müssen.
Dabei wollen wir Schuldzuweisungen vermeiden, sondern untersuchen, wie sich die einzelnen Organisationen einen erfolgreichen Abschluss der Operationen / Mandate vorgestellt hatten, welche „conditions for success“ sie vorgegeben hatten und weshalb das im Wesentlichen nicht erfolgreich gewesen ist.
Moderation: Dorothee Frank und Generalmajor a.D. Reinhard Wolski, Behörden Spiegel
- Dipl.-Pol. Ronja von Wurmb-Seibel, freie Journalistin
- Dr. Hans-Peter Bartels, Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages a.D.
- Dr. Gerhard Conrad, Gesprächskreis Nachrichtendienste in Deutschland e.V.
- Generalleutnant a.D. Hans-Werner Fritz, ehem. Befehlshaber Einsatzführungskommando der Bundeswehr
- Prof. Dr. Patrick Sensburg, Präsident des Reservistenverbandes, Mitglied des Deutschen Bundestages
- Oberst i.G. Thomas Groeters, Referatsleiter Militärpolitik und Einsatz II 1, Bundesministerium der Verteidigung